Reformation in Dithmarschen

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Geschrieben am 17. Juli 2017 Von IT-Abteilung

Schlichting – Ungewohnte Klänge waren in der St.-Rochuskirche zu hören: ein kräftiger, durchlaufender Basston, darüber Flöten und Harfenklänge und eine leise Rahmentrommel. Die Wallener boten Musik, wie sie im Mittelalter auf Märkten und Höfen gespielt wurde. Anlass für dieses besondere Konzert war ein Vortrag von Pastorin Marlies Rattay. Sie sprach über Lutherbilder und wie sich diese im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hatten.

Am Anfang, so die Seelsorgerin, standen die Kupferstiche von Lucas Cranach dem Älteren. Er zeichnete den Reformator zunächst kämpferisch, ja fast eigensinnig. In späteren Jahren dann erscheint Luther eher als Gelehrter, der Protestantismus sollte sich schließlich politisch durchsetzen lassen, da war Überzeugungskraft gefragt, die Luther ohne Zweifel auch besaß. Marlies Rattay erklärte auch, dass die Bildnisse Martin Luthers schon zu Lebzeiten beizeiten die alten Heiligenbilder ersetzten. Auf einem anderen Kupferstich ist er sogar mit Heiligenschein zu sehen. Später rückt dann die reformatorische Lehre in den Vordergrund: Luther ist als Prediger zu sehen, der auf das Kreuz weist.

Im 19. Jahrhundert wurde Luther als National-Held verehrt. Die Bilder von ihm sind strenge Gelehrten-Darstellungen, auf einem Bild wird er gemeinsam mit Bismarck als „Deutsche Eiche“ beschrieben. Interessant waren auch Darstellungen, die ihn mit einem Schwan abbilden: Luther bezeichnete sich als Schwan und nahm damit Bezug auf eine Prophezeiung, des böhmischen Reformators Jan Hus (ca. 1370–1415) nahm. „Sankt Johannes Hus hat von mir geweissagt, da er aus dem Gefängnis in Böhmerland schrieb: ‚Sie werden jetzt eine Gans braten (denn Hus heißt eine Gans). Aber nach hundert Jahren werden sie einen Schwan singen hören‘.“

Die St.-Rochuskirche war gut gefüllt. Gut 80 Menschen hatten sich auf den Weg nach Schlichting gemacht, um diesem kleinen Parcour durch die Kunstgeschichte zu lauschen. Die Wallener verzauberten dabei mit Drehleier, Dudelsack, Nyckelharpa und anderen historischen Instrumenten. Brigitte Jasper moderierte und erklärte, was es mit der Bordun-Musik auf sich habe: Typisch für sie ist der tiefe, mitschwingende Bordun-Ton. Ungewöhnliche Taktarten ließen aufhorchen, und immer wieder wippte ein Fuß in der Kirchenbank, als ob er am liebsten tanzen würde.

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